Please scroll down for the English version.
Neues Rennen, neues Glück? Was würde der nächste Lauf des DMV BMW 318ti Cup für Überraschungen für mich bereithalten? Das waren die Fragen, die mir auf dem Weg zum Lausitzring durch den Kopf gingen.
Wie immer wollte ich auch diesmal mein Bestes geben, was wohl auch die Sonne wollte, denn sie sorgte dafür, dass wir mehr als 60 Grad bei dem zweistündigen Rennen der DMV BMW Challenge in unseren Cockpits hatten und sowohl Mensch als auch Maschine bei dieser Hitzeschlacht auf eine harte Probe gestellt wurden. Für die Teams der DMV NES 500 ging die Hatz sogar noch zwei Stunden länger.
Foto von Rons Photoworkx.
Zuletzt war ich 2013 im Rahmen des Deutschland-Finales der GT Academy von Sony und Nissan auf dem Lausitzring und dem dortigen Fahrsicherheitszentrum am Start. Doch dieses Mal konnte ich endlich zum ersten Mal selbst auf diese Rennstrecke, die zum Teil dem ovalen Kurs der Rennstrecke von Indianapolis und dem dort ausgetragenen, legendären Indy500-Rennen nachempfunden ist.
Wir starteten am Freitag mit einer 40-minütigen Trainings-Session. Diese nutzte ich, um verschiedene Linien auszuprobieren und mich immer näher an die unnachgiebige Beton-Mauer heran traute.
Foto von Rons Photoworkx.
Mein Teamkollege Henry glänzte bereits im freien Training mit starken Rundenzeiten. Ganz entscheidend für eine schnelle Rundenzeit auf dem Lausitzring sind die beiden Kurven, die vom Infield – dem inneren Teil der Strecke – auf das Oval mit seinen endlos langen Geraden führen.
Foto von Alex Striege.
Während auf der Rennstrecke in der Hitze um die Bestzeiten gekämpft wurde, wurde in der anschließenden Daten-Analyse hitzig über die verschiedenen Linien diskutiert. Da die BMW 318ti-Cup Fahrzeuge aus unterschiedlichen Modelljahren stammen und über verschiedene Jahre hinweg aufgebaut wurden, weisen sie minimale Unterschiede auf, die sich aber über die gesamte Runde meist wieder ausgleichen.
Foto von Alex Striege.
Das bedeutet beispielsweise, dass ein Fahrzeug ist etwas schneller auf der Geraden, während das andere Fahrzeug leicht besser in den Kurven liegt. Durch die Fahrzeugverlosung vor jedem Rennen und dadurch, dass alle Fahrzeuge genau gleich aufgebaut sind, sind die Chancen für alle Fahrer über die gesamte Saison hinweg gleich.
Foto von Rons Photoworkx.
Im Qualifying konnten wir uns lange auf dem dritten Platz halten, bevor wir kurz vor Ende der Session auf den fünften Startplatz gedrängt wurden. Da wir jedoch eine ausgeglichen schnelle Fahrerpaarung darstellen, waren Henry und ich guter Dinge, im Rennen noch etwas vorfahren zu können.
Foto von Rons Photoworkx.
Nichtsdestotrotz würde es nicht leicht werden, denn das Feld ist stark besetzt und es musste zweimal in der Box gehalten werden, statt dem üblicherweise einen Boxenstopp.
Foto von Rons Photoworkx.
Im Rahmen des P9 Race Weekends starteten auf dem Lausitzring nicht nur unsere Rennserien DMV NES 500, DMV BMW Challenge mit dem DMV 318ti Cup, sondern auch Formel- und Prototypen-Klassen – diese Fahrzeuge sind immer wieder beeindruckend und machen sicherlich eine Menge Spaß auf dem schnellen Lausitzring.
Am Samstagnachmittag, nachdem sich die Rennstrecke richtig aufgeheizt hatte, war es dann endlich Zeit für unseren Lauf.
Henry übernahm den Start und sobald die Ampel auf Grün schaltete, kam es über die erste Rennstunde hinweg zu zahlreichen Führungswechseln in unserer Klasse 318ti Cup – die zugleich die zahlenmäßig größte und somit auch die Klasse innerhalb der DMV BMW Challenge ist, bei der die meisten Autos, um den Sieg kämpfen.
Foto von Alex Striege.
Auch dieses Mal lieferten sich meine Rennfahrer-Kollegen Ioannis, Jannik, Florian und Henry harte Kämpfe bis kurz vor die Boxenstopp-Phase.
Foto von Alex Striege.
So war es kein Wunder, dass der BMW 318ti mit der Startnummer 518, den ich mir zusammen mit Henry teilte, mit einigen Kampfspuren zurück in Box kam. Denn beim Herausbeschleunigen auf das Oval streifte Henry die Bande und musste bis zum Stopp ohne rechten Rückspiegel fahren – übrigens etwas, das bei den harten Positionskämpfen keine Seltenheit im DMV 318ti Cup ist.
Foto von Rons Photoworkx.
Mit einem schnellen ersten Stopp inklusive Fahrerwechsel und Rückspiegel-Reparatur, konnte ich die Jagd auf der dritten Position kurz hinter Ioannis und Kaj fortsetzen. Damit hatten wir zwei Ränge gewonnen und mein Ziel war es, den dritten Platz in meinem einstündigen Stint bis zum erneuten Fahrerwechsel zu halten.
Foto von Rons Photoworkx.
In meinem Stint hatte ich zuerst mit einem Ausfall des Funks zu kämpfen – ich kann nur davon abraten bei 170 km/h zu versuchen, das Funkkabel am Helm neu einzustecken. 😀 Auf der übersichtlichen Rennstrecke in der Lausitz konnte ich jedoch auch ohne Funk sehen, dass ich den Abstand zu meinem Hintermann halten und kontinuierlich ausbauen konnte.
Foto von Rons Photoworkx.
Bei den gemeinsamen Rennen mit den leistungstärkeren Fahrzeugen der DMV NES 500 und der DMV BMW Challenge ist es essentiell möglichst wenig Zeit bei den Überrundungen zu verlieren.
Das habe ich auf dem Lausitzring beherzigt und auch mal einem schnelleren Fahrzeug die Tür vor der Kurvenkombination zugemacht, um selbst nicht zu viel Zeit zu verlieren. Denn der Geschwindigkeitsverlust bei unseren 140-PS-starken Fahrzeugen ist deutlich größer bei einer Rennstrecke wie dem Lausitzring als für die PS-stärkeren Boliden, die uns auch ohne Probleme beim Herausbeschleunigen oder auf den langen Geraden überholen können.
Foto von Rons Photoworkx.
Ich konnte mich auch gut auf die heißen Temperaturen einstellen und musste sogar noch länger als geplant auf der Strecke bleiben, da mein Teamkollege Henry auf zwei Fahrzeugen startete und noch seinen Stint auf dem anderen Fahrzeug beenden musste.
Foto von Alex Striege.
Nach dem erneuten Fahrerwechsel kurz vor Rennende ging es an der Spitze extrem eng zur Sache. Jannik und Ioannis lieferten sich in den letzten Rennenden ein hartes Duell mit allen Mitteln sowie nicht gerade wenig Kontakt und Jannik konnte sich bis zur Ziellinie durchsetzen. Jedoch bekamen Kai und Jannik aufgrund eines zu kurzen Boxenstopps fünf Strafsekunden und mussten Ioannis den Sieg überlassen.
Auch Marvin Otterbach siegte mit dem von Cerny Motorsport betreuten 328i E36 bei der Hitzeschlacht am Lausitzring in der GTR 4 Klasse und kann zudem einen großartigen 3. Gesamtplatz in der DMV BMW Challenge feiern.
Foto von Rons Photoworkx.
Henry und ich beendeten das Rennen auf einem starken dritten Platz, was das bestmögliche Rennergebnis für uns an diesem Wochenende war. Nach dem zweiten Platz bei der DMV NES 500 in Oschersleben und der dritte Rang bei meinem Rennen auf dem Sachsenring, war das mein drittes Podium in Folge und ich freute mich riesig.
Zur Siegerehrung gab es nicht nur einen Pokal, sondern auch eine Sektdusche für die Fahrer und die Mechaniker – die an diesem Wochenende wieder einen erstklassigen Job gemacht haben. Vielen Dank für euren Einsatz, Jungs!
Am 27. und 28. Juli geht es weiter auf dem Hockenheimring mit dem 200 KM von Hockenheim der DMV BMW Challenge. Ich freue mich sehr auf mein Heimspiel – eine Woche nachdem die Formel 1 hier ihre Runden drehte und bereits für jede Menge Gummiabrieb sorgte – mit vielen Freunden, Gästen und Partnern! Aktuell sind 65 Fahrer gemeldet, das bedeutet Full House in Hockenheim!
Bis dahin,
#KEEPONRACING
ENGLISH VERSION